Das Brahma-Prinzip

Das Brahma-Prinzip 1978-09-11

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47'
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19780911 Das Brahma-Prinzip, Caxton Hall, London (UK), 11. September 1978

Heute möchte Ich euch von etwas erzählen, über das Ich möglicherweise noch nie gesprochen habe, zumindest nicht so ausführlich. Es geht ums Brahma-Prinzip. Was ist das Brahma-Prinzip? Auf welche Weise existiert es? Wie ist es entstanden? Wie manifestiert es sich und wie kann es losgelöst und gleichzeitig gebunden sein?

Das Brahma-Prinzip (Anm.: Brahman – das abstrakte Göttliche, das Höchste Absolute) unterscheidet sich von Brahma, genauso Ich Mich von Meinem Prinzip unterscheide, dem Ich folge.

Das Thema ist diesmal ausgesprochen subtil und erfordert daher eine meditative Aufmerksamkeit. Es wäre daher besser, wenn ihr eure verstandesmäßige Kritik vorher ablegen würdet, so wie ihr eure Schuhe ausgezogen habt. Haben alle von euch die Schuhe ausgezogen? Versucht Mir einfach mit einer etwas subtileren Aufmerksamkeit zu folgen. Kommt etwas weiter nach vorne! Ihr könnt alle nach vorne kommen. Es sollten auch jene Platz haben, die später erst zu uns stoßen. Kommt nach vor! Wir haben kein Mikrophon und Ich glaube, dass es besser wäre, wenn ihr nach vorne kommen würdet.

Genauso wie die euch begründenden Prinzipien sich von dem unterscheiden was ihr seid, unterscheidet sich auch das Brahma-Prinzip von dem Brahma (Anm.: der Deität), aber der Brahma ist im Brahma(n) enthalten. Der Brahma wird von seinem Prinzip unterstützt. Wenn man die Dimension betrachtet, könnte man vielleicht sagen, dass Brahma weiter, größer oder ihr könntet sogar sagen, tiefer ist – aber das subtilere ist das dahinter stehende Prinzip.

Dieses Prinzip existiert mit Brahma seit dem Beginn des Universums, seit dem Beginn der Schöpfung. Es existiert von Anfang an. Aber es gibt dieses ewige Spiel zwischen Schöpfung und Zerstörung und der dazwischen liegenden Aufrechterhaltung. In Sanskrit wird es als ‚Sthiti’ bezeichnet. Man könnte das Wort mit ‚im Stadium der Aufführung’ bezeichnen. In allen drei Stadien wechselt das Brahma-Prinzip entsprechend dem Gefäß, das es gerade einnimmt, seine Formen. So wie dieser Schatten hier, der infolge des kugelförmigen Lampenschirms entsteht. Wenn etwas aussieht wie, das ist eine Maya, eine Illusion. Ein Ding sieht wie etwa aus, das es in Wirklichkeit nicht ist. Dieses Phänomen bezeichnen wir als Maya, als Illusion.

Dieses Prinzip handelt also und lässt das Brahma pulsieren und im Brahma finden sich all die Kräfte, die später die Schöpfung manifestieren.

Das Prinzip ist also die göttliche Kraft, die Aura des Göttlichen oder man könnte es als jenes bezeichnen, das alles aufrechterhält. Das ist das vollkommene Brahma und dieses Brahma enthält drei Kräfte. Die erste ist das Sein, die zweite ist die Schöpfung und die drittes die Aufrechterhaltung. Dieses Prinzip ist die pulsierende Kraft von Brahma und wird als Om verkörpert. Wenn wir ‚Om’ sagen, ist es das gleiche wie im christlichen Gebet das ‚Amen’. Wenn wir ‚Om’ sagen, hat dieses Prinzip die Form von ‚Om’ angenommen. Genauso ist es auch in eure Stirn geschrieben, wenn ihr hier an dieser Stellen nach innen sehen könntet.

Man könnte dieses Prinzip auch als Fötus bezeichnen, der Fötus der göttlichen Kraft. Das gleiche Prinzip, ihr könntet es auch als Same bezeichnen, teilt sich dann in drei Kanäle auf und manifestiert sich in ihnen als kreative, aufrechterhaltende und existentielle Kraft. Wir haben leider nichts zu schreiben hier, sonst würde Ich es euch aufzeichnen. Dieses Prinzip durchdringt alles. Man könnte es mit den Flüssen vergleichen, die die Erde durchziehen und nähren. Auf die gleiche Weise fließt auch dieses Brahma-Prinzip, es durchdringt, pulsiert und nährt die Umgebung von Brahma.

Wenn also die Aufmerksamkeit (das Bewusstsein), die ihr als Mahat-Chitta bzw. als Aufmerksamkeit Gottes bezeichnet, auf dieses Prinzip gerichtet ist, dann sieht das Brahma nicht. Könnt ihr Mir folgen? Selbst wenn sich die Aufmerksamkeit (von Gott dem Allmächtigen) sich von seinem Prinzip wegbewegt, verlässt sie es nicht. Der Fluss ist niemals von seiner Quelle getrennt. Wenn sie in das Brahma dringt, beginnt der schöpferische Prozess.

Dieses Prinzip ist losgelöst, genauso wie das Licht bzw. der elektrische Strom in diesem Globus von diesem losgelöst existiert. Aber es durchdringt alles. Es könnte diesen Raum durchdringen, bleibt aber gleichzeitig davon losgelöst. Ich glaube nicht, dass man das Brahma-Prinzip letztlich mit etwas Anderem vergleichen könnte, weil es etwas Absolutes ist. Etwas Absolutes kann mit nichts anderem verglichen werden. Man bezeichnet es daher auch als ‚Atula’, das bedeutet, dass es mit nichts verglichen werden kann.

Die Menschen denken dann darüber nach und fragen sich: „Was ist Gott?“ Solche Fragen kommen auf. „Wo ist Gott? Was ist Er eigentlich? Was hat Er mit Brahma und dem Brahma-Prinzip zu tun?“ Gott ist das Prinzip, Er ist die Aufmerksamkeit (das Bewusstsein), Er ist Freude und Er ist Wahrheit. Und das Ihn umgebende Brahma ist Seine Kraft, die alles durchdringt und durch Seine Existenz erleuchtet wird.

Das gleiche Brahman hat die Fähigkeit sich selbst in ein kreatives und aufrechterhaltendes Prinzip zu transformieren, und wie ihr es nennt, in eine existentielle- bzw. zerstörerische Kraft. Seht euch einmal an, wie ein kleines Samenkorn zu einem Baum wird. Wir denken nie darüber nach von wo die Schösslinge und Wurzeln entspringen. Was ist es, das die Blumen erschafft? Was verleiht ihnen den Duft, obwohl die Samenkörner keinerlei Duft besitzen. Dennoch muss es dafür im Inneren des Samens einen mikroskopisch kleinen Mechanismus geben. Der Same steht für die Form ohne Bewegung, eine Form, die sich noch nicht manifestiert hat, das Prinzip der Nicht-Schöpfung. Auf die gleiche Weise könnte man das Brahma(n) mit der Samen-Form vergleichen.

Wir haben also eine aufrechterhaltende Kraft in uns, eine kreative Kraft oder eine, wie ihr sie nennt, zerstörerische Kraft, die Kraft der linken Seite, die wir als Astitwa bezeichnen – das ist die Kraft des Seins. All diese Kräfte werden durch das Brahma-Prinzip manifestiert, da sie aus sich selbst heraus nicht existieren können. So – dieses Sat-Chit-Ananda, die Wahrheit, Aufmerksamkeit und Freude ist die Natur des Brahma(n) – und das ist Gott.

Dann stellt sich die Frage: ‚Was ist dann die Shakti?’ Die Shakti ist das gesamte Brahma(n) plus der Kraft Gottes. Wie das Keimblatt im Samen – das Keimblatt unterstützt den Samen. Die Keimblätter enthalten die gesamte Kraft und bringen diese wunderschönen Blumen und Früchte samt ihrer Wurzeln. Unser Essen wird also von den Keimblättern hervorgebracht. Sie unterstützen die Wurzeln. Daraus ergibt sich, dass die Shakti das darin enthaltene Wirkprinzip ist. Die Shakti bewerkstelligt all das. Sie ist die generierende und keimende Kraft. Man muss wissen, dass der materielle Samen keinerlei Bewusstsein besitzt, um das aus sich heraus zu bewerkstelligen. Dazu zu verstehen, erfordert ein sehr subtiles Verständnis. Der (materielle) Same selbst kann aus sich heraus nicht auskeimen. Dazu enthält er eine ganz bestimmte, von Gott Kraft dort platzierte Kraft. Er kann das nicht aus sich heraus. Diese Kraft ist sozusagen der Gott im Samen und auch der Gott im Boden. Die Keimkraft ist die Shakti. Sie löst den Keimvorgang aus, aber der Samen ist sich dessen nicht bewusst. Wenn ihr erst einmal die menschliche Ebene erreicht hat, müsst ihr euch dann dieser Kraft bewusst werden. Ihr müsst sie kennen lernen und das ist dann die Selbstverwirklichung.

Diese Kraft hat euch erschaffen und sie hat euch die drei Kräfte in den Nadis und die Kundalini gegeben – Sie ist der Wunsch von allem. Um es verständlicher zu machen, können wir ein Gleichnis zu Hilfe nehmen. Nehme wir den Eigentümer eines Hauses... Ich hoffe, dass sich dieses Beispiel dazu eignet. Ihr wisst ja, dass der menschliche Verstand manchmal ziemlich verwirrt ist. Angenommen der Eigentümer eines Hauses sieht sich sein Haus an und lässt es mit Hilfe seines Geldes so gestalten wie er sich das vorstellt. Dann geht er wieder und es ist niemand zu Hause. Wenn ihr das Haus dann betrachtet, seht ihr die von den Handwerkern vollbrachte Arbeit und euch ist klar, dass irgendjemand all das aufgebaut hat. Aber ihr wisst nicht, wer den Wunsch hatte, all das zu erschaffen. Auf die gleiche Weise nehmt ihr euren Körper wahr, ihr erkennt euren Verstand, seht eure Emotionen – all das ist da. Ihr könnt auch erkennen, dass ihr ein Mensch seid und dass ihr euch auf einer ganz anderen Entwicklungsstufe befindet als die Tiere. Wenn ihr etwas Weisheit besitzt, dann erkennt ihr, dass ihr viel weiser seid, als alle Lebewesen die vor euch erschaffen wurden. Und ihr besitzt auch eine gewisse Voraussicht.

Aber da ist auch die Kraft des Wunsches, oder wir könnten sie auch als die projizierende Kraft bezeichnen, oder jene der all das gehört, die besitzende Kraft. Ich weiß nicht, in welchem Umfang ihr den Meister der gesamten Schöpfung versteht. Er ist der Gott und Seine Kraft des Wunsches, die Mahakali Kraft, ist Sein Wunsch – dieser Wunsch manifestiert all das. Durch Seinen Wunsch manifestiert Er alles. Seine Mahakali Kraft, die ihr hier auf der linken Seite seht, manifestiert sich im Menschen als Ida Nadi. Sie erschafft das gesamte Universum und alles was danach kommt. Aber am Anfang ist zuerst einmal der Wunsch.

Aber derjenige, der wünscht, ist ‚der’ Gott. Sein Platz ist ein eurem Herzen, weit weg von allem Schmutz. Er wünscht einfach nur. Wir kennen Ihn nicht, aber Er kennt uns. Eines wissen wir ganz gewiss und das ist, dass Er uns kennt. Es gibt ganz bestimmt jemanden, der uns beobachtet. In der (Bhagavad) Gita nennen sie Ihn KshetrAgnya, derjenige, der das Feld kennt. Es gibt Ihn also, den Kenner des Feldes und wenn ihr euer Feld erst einmal kennt, dann seid ihr selbstverwirklicht. Das ist die Selbstverwirklichung.

Ich bin wirklich schockiert, wie billig die Menschen über die Selbstverwirklichung sprechen und wie sie versuchen eine so seriöse Sache so zu gestalten, dass sie damit Geld verdienen können! Stellt euch das einmal vor! Von dieser Ebene auf jene Ebene, das ist wirklich zu viel! Das schaffen wirklich nur die Menschen, das kann Ich euch sagen. Sogar Rakshasas wissen, dass das die göttliche Kraft ist und dass man sie niemals missbräuchlich verwenden kann.

So, dieses Prinzip arbeitet, z.B. in der Materie. Man könnte den Elektromagnetismus als Vergleich heranziehen, obwohl dieses Prinzip nicht die elektromagnetische Kraft selbst ist, sondern diese hervorbringt. Sozusagen innerhalb der elektromagnetischen Kraft. Könnt ihr Mir folgen? Wenn wir es mit der Elektrizität vergleichen würden, wäre sie die Person, von der die Elektrizität ausgeht und die sich ihr bewusst ist. Vor der Selbstverwirklichung seid ihr euch dessen nicht bewusst. Ihr könnt es weder kontrollieren noch ausarbeiten. Es wirkt aus sich selbst heraus und aus diesem Grund bezeichnen es die Ärzte auch als autonomes Nervensystem und die Psychologen als Unbewusstes.

Erst nach der Selbstverwirklichung gehört das Ganze in einer Weise dann euch – ihr wechselt sozusagen die Seiten. Bisher habt ihr die die Dinge von dort betrachtet und jetzt sitzt ihr mit Mir hier und seht die gesamte Geschichte.

Das Brahma Prinzip hat seine eigene Stimmung. Je nach Laune kann es sein, das es gerade überhaupt keine Pflichten übernimmt und einfach nur existiert. Dann hat es keinerlei Aufgaben und Pflichten. Der Hausbesitzer muss sich auch nicht um sein Haus kümmern. Aber wenn Er Lust dazu hat und das möchte, wird Er es tun und sonst wird er einfach wie ein Einsiedler leben. Er hat ja keinerlei Pflichten. Ich hoffe ihr versteht was mit ‚Eigentümer’ gemeint ist. Die menschlichen Gesetze sind diesbezüglich oft komisch. Obwohl man Eigentümer von etwas ist, darf man viele Dinge nicht tun. Ihr müsst euch in diesem Fall einen vollkommenen Eigentümer vorstellen, jemand der diesbezüglich alle Rechte besitzt... Ja, wirklich! Ihr lächelt, aber in Oxted besaßen wir einmal ein Haus und durften im Garten trotzdem weder einen Baum entfernen noch einen pflanzen. Bei der Hecke war es das gleiche. Man durfte nichts tun. Aber Er ist ein absoluter Eigentümer, der alle Rechte besitzt. Versucht dieses Wort ‚absolut’ zu verstehen! Es gibt in diesem Fall kein Gesetz außer Sein eigenes. Nur Sein Gesetz wirkt und keine Gesetze von irgendjemand anderen können Ihn erreichen.

Dann könntet ihr vielleicht fragen: ‚Wie ist das dann mit der Freiheit, Mutter? Man sagt doch, dass uns die Freiheit gegeben wurde?’ Diese Freiheit geht jedoch nur so weit, dass ihr euch für eure Besserstellung, für Ihn entscheiden könnt. Ihr könnt Gott nicht verbessern. Ihr verbessert Sahaja Yoga nicht, indem ihr zu Sahaja Yoga kommt. Wenn ihr das gedacht habt, liegt ihr leider falsch. Sahaja Yoga hat keinerlei Pflichten. Es ist eine Laune (Anm.: des Göttlichen, die wir nutzen können). Sahaja Yoga hat keinerlei Probleme. Es fußt auf seiner eigenen Meisterschaft und macht sich keine Sorgen, egal ob ihr dazukommt oder wieder geht. Es ist Nishprayojana (ohne Ziel), es hat keinerlei... Prayojana – Ursachen. Es ist ohne Ursache; es macht sich keine Sorgen. Wenn (dieses Prinzip) eine Aufgabe übernehmen will, muss es eine Form annehmen. In dieser Form kann es sich bemühen und beginnt zu erschaffen. Man könnte es wieder mit dem Hausbesitzer vergleichen. Er muss sich keine Sorgen machen. Er ist der Meister, wer sollte ihn kritisieren? Wer sollte mit Ihm streiten? Wer sollte ihm widersprechen? Er ist der Meister von allem! Der absolute Meister! Gott bedeutet nicht nur, dass Er der Allmächtige ist, sondern dass Er der Meister von allem ist, was Er erschaffen hat. Er ist der Herr und wenn Er etwas will, wird Er das tun und wenn nicht, dann tut Er es eben nicht. Alles geschieht nach Seinem Belieben.

Er ist also in keiner Weise beunruhigt, aber manchmal, wenn Er etwas tun will, nimmt Er eine Form an und kommt in Gestalt einer Person. Dann will Er sich die Mühe machen und beginnt aus einer Laune heraus etwas zu erschaffen. Dann erschafft Er dieses Universum und euch. Er erschafft die Dinge, weil Er aus vielen Augen sehen will – was Er erschaffen hat. Er erschafft Seine eigenen Kinder, lässt sie heranwachsen und gibt ihnen Augen, damit sie sich an dem was Er ihnen gegeben hat, erfreuen können. Er verleiht ihnen ihr eigenes Sehvermögen.

Die Essenz von Brahma ist das Ganga Tattwa. In Sanskrit wird Er auch als Ganga Prinzip bezeichnet. An dieser Stelle müssen wir verstehen, dass es sich hierbei um das erste Prinzip handelt und das ist das Prinzip der Unschuld. Das ist das Prinzip der Heiligkeit, das Prinzip der Keuschheit in uns. Durch dieses Prinzip bewahren und respektieren wir uns selbst. Ich habe euch ja erzählt, dass dieses Prinzip auf dieser Erde inkarniert hat. Er wurde als Shri Ganesha erschaffen und hat als Jesus Christus inkarniert – das Brahma Tattwa. Er ist vollkommen losgelöst und deshalb konnte Er auch wieder auferstehen. Keine andere Inkarnation konnte wiederauferstehen. Er wurde nicht gezeugt, sondern (unbefleckt) empfangen, ein Wunsch, und aus diesem Grund konnte er wiederauferstehen. War das für Gott schwierig? Habt ihr euch schon einmal darüber gewundert? Für einen Inder ist es ganz leicht zu verstehen, dass Ganesha von Parvati erschaffen wurde. Ja, Sie hat Ihn erschaffen. Wir zweifeln niemals daran, Er ist doch Gott. Er besitzt die absolute Macht, ist eine absolute Persönlichkeit und kann tun was immer Er will. Natürlich versucht Er Dinge zu tun, die für euch verständlich sind. Aber wenn Er etwas macht, was euch nicht einleuchtet, sollte es trotzdem nicht als etwas Mythologisches, als etwas, das aus dem Nichts heraus entstanden ist, verworfen und nicht geglaubt werden. Wenn ihr glaubt, dass ihr Gott beurteilen könnt, müsstet ihr dann nicht selbst die absoluteste Persönlichkeit sein? Wir sollten wissen, dass wir das nicht sind. Wir sind es nicht, aber wir müssen es werden. Er möchte von euch, dass ihr euch Ihm bewusst werdet.

Und wenn Er in dieser Schöpfung zu erschaffen beginnt, verwandelt Er sich selbst als erstes in ein großes Urwesen (Anm.: die Virata). Er wird selbst zu diesem Urwesen und nimmt diese Position ein. Und dann wählt Er aus Seinen Zellen jene aus, die eine wichtige Rolle zu spielen haben und erweckt werden müssen. Die Gehirnzellen sind jene, die sich etwas bewusst werden müssen. Habt ihr je darüber nachgedacht, wie diese Gehirnzellen das anstellen? Wie das alles kommt? Dieser kleine Junge hat Mir eine Frage gestellt, er ist sehr aufgeweckt. Solche Fragen stellen nur ganz wenige Menschen. ‚Wie funktioniert die Gravitation? Warum wird das rot? Warum wird das grün? Wie geht das alles? Wer hat das alles gemacht?

Für uns sind alle diese Dinge ganz selbstverständlich. Das ist das einzige Problem der Menschen – dass sie alles als selbstverständlich ansehen. Wenn wir das nicht täten und in aller Bescheidenheit sagen würden: ‚Oh Gott, wir wissen so wenig über Dich. Wir würden gerne viel mehr wissen’, dann würde Er euch aufheben und in Seinem Gehirn ansiedeln, damit ihr euch der Kräfte Seines Gehirns bewusst werden würdet und der Kräfte Seines Herzens, dem Ort von wo Er euch liebt, wo Er der Ozean des Mitgefühls ist. Dann würdet ihr ein Tropfen in diesem Ozean werden. Das würde die Worte Kabirs erklären. Diese großen Persönlichkeiten haben Ihn beschrieben, aber für euch klingt das alles sehr zweifelhaft. Die menschliche Ratio kann diese Dinge nicht erklären. Daher müsst ihr euch von eurer Rationalität zu einem vibratorischen Bewusstsein hin verbessern. Um Gott verstehen zu können, ist es unbedingt erforderlich diese Ebene zu erreichen. Auf der rationalen Ebene wird es nicht funktionieren. Kommt Mir also nicht damit, dass ihr Gott etwas geben wollt. Ihr müsst es annehmen und könnt Ihm nichts geben. Aber Er mag es, wenn ihr euch in aller Bescheidenheit ausdrückt. Der Meister mag es, wenn ihm kleine Kinder Blumen bringen. Angenommen ein kleines Kind bringt seiner Mutter Blumen, dann wird die Mutter das mögen. Nicht ‚like’ – in Sanskrit gibt es ein passendes Wort dafür: ‚Kautupa’. Es tut Mir leid, aber Ich kenne das entsprechende englische Wort dafür nicht. ‚Kautupa’ ist das Glück, die Freude, die man spürt, wenn man das Kind aufwachsen sieht und sieht wie die Liebe zurückkommt – auch wenn es sich nur um kleine Gesten handelt. Schließlich sind sie nur Kinder und was sollen sie auch groß machen?

Wie der Junge, das Mir einmal zwei P (Anm.: verm. Pennys) brachte und sagte: ‚Großmutter, damit kannst Du dir einen Sari kaufen. Du solltest sie immer bei dir haben.’ Er hatte sie irgendwo gefunden und gesagt: ‚Ich habe das bekommen, aber ich gebe es Dir, damit Du Dir einen Sari kaufen kannst.’ Da kam dieses Gefühl in Mir hoch und das ist Kautupa. Wenn dieses Gefühl bei einer bestimmten Gelegenheit im Herz einer Mutter hochkommt, dann ist das Kautupa, die Süße und Schönheit der Situation. Eure trockene Rationalität kann das nicht verstehen. Sie kann euch völlig austrocknen. Sie enthält keine Gefühle, kein Feingefühl, nichts. O Gott, dieses Ego! Ich sage euch, dieses Ego hat all die schönen Dinge (Gefühle) die in ihnen flossen und alles Feingefühl in den Menschen ausgetrocknet. Und die schrecklichen Bücher und andere schreckliche Dinge, die euch gelehrt wurden, haben alles Schöne beendet, das in euch war. Es wurden so schöne Blumen erschaffen. Sie dufteten so schön und dann wurden sie durch dieses dumme und so begrenzte Ego der Menschen völlig ausgedörrt. Das Ego wurde euch gegeben, damit ihr einige Dinge verstehen könnt. Aber was habt ihr getan? Ihr habt euch vollkommen mit diesem Schmutz bedeckt und nun ist es eine sehr schwierige Angelegenheit geworden.

Ich kann euch einige Beispiele nennen. Neulich kam ein Bursche zu mir, der der Freund eines sehr großen Sahaja Yogis ist. Der Yogi ist heute nicht anwesend. Er ist wirklich großartig und um ihm einen Gefallen zu tun sagte Ich: ‚In Ordnung, Ich werde ihn entfernen.’ (“Alright I’ll take him out.”???) Ich stellte fest, dass der Junge unter schrecklichen Schuldgefühlen litt, weil er etwas wirklich Schreckliches getan hatte. Ich sagte ihm: ‚Du hast da eine Schuld, aber es ist vergeben. Versuch deine Schuldgefühle loszulassen. Probier es!’ Aber bei ihm hat es nicht funktioniert weil er so egoistisch ist. So egoistisch; wegen einer so kleinen Sache. (But nothing works out with him, so egoistical, so egoistical; and such a small thing he was.) Wenn er wenigstens irgendwo der Wahrheit nahe gekommen wäre, dann hätte Ich noch verstanden, dass er denkt, dass er die Selbstverwirklichung bekommen oder es tun sollte und all das. Aber nichts davon. Er ging wieder und sagte seinem Yogi-Freund: ‘Oh, ich glaube, Sie ist nur eine gewöhnliche Hausfrau. Nimm Sie lieber nicht zu ernst.’ Darauf antwortete der Sahaja Yogi: ‚Wirklich! Wie viele Menschen hast du denn schon geheilt? Ich habe Menschen gesehen, die an Krebs litten und von Ihr geheilt wurden. Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie die Kundalini aufgestiegen ist. Ich habe gesehen, wie Menschen ihre Selbstverwirklichung bekommen haben. Ich habe so vieles mit meinen eigenen Augen gesehen und jetzt soll ich das alles bezweifeln und dir glauben? Ich wusste nicht, dass er so oberflächlich ist.’ Das war seine Antwort.

Aber ich habe euch ja gesagt, dass ihr die Stellung einnehmen könnt, wenn euch etwas beunruhigt. Wenn Ich so seine Stellung einnehme, weil Mich etwas an euch stört, dann glaube Ich, dass ihr immer noch sehr ignorant seid. (But as I had told you that you can take the position when you are bothered. And when I take a position like that, that I am bothered about you, then I think that really you are still very, very ignorant.) Aber ihr solltet es zumindest sehen und darum bitten. Dann sollte es auch passieren, weil die Schöpfung ihr Ziel erreichen muss. Dazu müsst ihr aber den Sinn eures Seins erkennen. Ihr müsst erkennen, warum euch Gott erschaffen hat und wer ihr seid. Das ist ein absolutes Muss!

Die Menschen verschwenden ihre Zeit mit allem Möglichen. Aber Ich kann euch sagen, dass ihr keine Zeit mehr verschwenden dürft. Im Westen wird so viel Zeit verschwendet. Im Osten ist es das gleiche. Sie tun das, was ihr früher getan habt und versuchen z.B. Brücken oder Untergrundbahnen zu bauen. Und dann begehen sie Selbstmord. Manchmal stehe ich zwischen diesen beiden Extremen und dann sehe Ich Mich selbst an. Was soll Ich mit diesen Extremen anfangen?

Daher bitte Ich euch darum, euer Ego draußen mit euren Schuhen zu klopfen, dann wird es ausarbeiten. Wenn es nicht klappt, liegt es nicht an Mir und es ist auch nicht Mein Problem. Es ist euer Problem, das nicht ausgearbeitet hat. Wenn eine Operation nicht erfolgreich ist, dann kann man dem Arzt die Schuld geben, schließlich hat er ja auch Geld dafür bekommen. Aber nicht Shri Mataji. Nicht weil Ich kein Geld nehme, sondern weil Ich Mir nichts daraus mache. Meine einzige Sorge ist, dass ihr eure Selbstverwirklichung bekommen sollt. Aber es macht Mir auch nichts aus, wenn ihr sie nicht bekommt. Könnt ihr diesen Teil verstehen? Ich werde von Morgens bis spät Abends arbeiten und vom Abend bis in den frühen Morgen, um euch die Selbstverwirklichung zu geben, aber wenn ihr sie nicht wollt, macht Mir das auch nichts aus. Es macht Mir auch nichts aus, wenn es von eurer Seite her nicht funktioniert. So einfach ist das. Das ist der einzige Unterschied zwischen einer irdischen Mutter und Mir, die Ich euch die Schlüssel zu eurem Königreich, zu eurer Freude, zu eurer Wahrheit geben muss. Das muss Ich tun. Und Ich gebe euch das nicht, indem Ich etwas von euch nehme. Das solltet ihr verstehen, weil egoistische Menschen immer sofort sehr vorsichtig sind.

Was habt ihr bekommen, das ihr in Sahaja Yoga geben könnt? Ich nehme nichts von euch. Ich gebe euch, was Ich bei Mir habe und ihr könnt es haben. Das ist euer Recht, daher solltet ihr es auch annehmen. Aber wenn ihr es nicht wollt, dann werde Ich euch auch nicht dazu zwingen. Ich gebe ja zu, dass Ich in diesem Fall einige Tricks anwende, aber Ich mache Mir deshalb keine Sorgen. Durch diese Tricks verschwinden Menschen auf einmal, dann kommen sie wieder und dann verschwinden sie wieder. Seid an diesem Punkt also wachsam.

Das ist das Brahma-Prinzip. Es ist vollkommen losgelöst. Das Brahma-Prinzip ist losgelöst, es handelt und zieht das Interesse ab. Das Interesse schwindet und die Aufmerksamkeit wendet sich ab. Ihr müsst euch deswegen keine Sorgen machen, man kann dieses Prinzip nicht überwinden. Es ist das (höchste) Prinzip. Es kann nicht beeinträchtigt werden, weil es absolut ist und das ist der Punkt. Absolute Dinge kann man nicht in Frage stellen. Nehmen wir beispielsweise Menschen die sagen, dass Shri Mataji sagt, dass wir ein dharmisches Leben führen müssen. Das stimmt. Ich kann doch nicht Herrn Hitler die Selbstverwirklichung geben, wenn er zu Mir können würde. Es gibt eben Dinge, wo man keine Kompromisse machen kann. Aber ihr müsst etwas tun (Anm.: es wollen) und ihr müsst euch in einer Position befinden, in der ihr die Selbstverwirklichung bekommen könnt. Es kann sogar funktionieren, wenn ihr euch gerade nicht in dieser Position befindet.

Es ist nicht so, dass das Prinzip ausweicht, um etwas zu fordern. Höchstens bis zu einem bestimmten Punkt, aber es wird es nicht tun. (It is also not the principle that goes out of the way to demand something, no, it doesn’t. To a point only, but it won’t.) Es ist so ein lebendiges Prinzip, die Schönheit eines lebendigen Prinzips, das kann Ich euch sagen. Vielleicht wisst ihr darüber bescheid, aber ihr wisst es nicht. (Which perhaps you know it but you do not know it.) Nehmen wir beispielsweise ein totes Prinzip, wie z.B. dieses Haus hier. Zuerst bekommt es ein Fundament, dann wird das Haus darauf gebaut und alles dafür nötige getan. Was geschehen ist, ist geschehen. Wenn das Fundament dann schwach ist, wird es immer schwach sein, man kann es nachträglich nicht mehr verbessern. Bei einem lebendigen Prinzip verhält sich das anders. Egal wie euer Fundament beschaffen sein mag, das lebendige Prinzip wird eure Fundamente durchdringen, eure Hintergründe. Es dringt überall ein und kann alles vollkommen korrigieren. Ihr müsst nur darum bitten. Wie auch immer eure Konditionierungen aussehen und welche Schuld ihr auch haben mögt, was immer eure Probleme sein mögen, welche Sünden ihr auch begangen habt, was immer ihr vielleicht falsch gemacht habt – das lebendige Prinzip kann alles durchdringen und alles verbessern und in eine Frucht verwandeln. Ihr könnt es bei einem Baum beobachten. Wenn ein Baum krank ist und ihr behandelt ihn als ganzes, dann kann es [Wort unverständlich]. Aber wenn ihr Vibrationen einsetzt, seht ihr die gesamte Schönheit, alles wird so schön. So funktioniert das lebendige Prinzip und darum hat Christus auch gesagt: ‚Ich bin der lebendige Gott.’

Das ist der Unterschied zu dem lebendigen Prinzip, durch das alle Teile eurer abgestumpften Chakras und Psychen wieder belebt bzw. erweckt werden. Es erweckt euch, es heilt euch, es reinigt euch und es neutralisiert allen Schmutz und Unrat und alle Hässlichkeit in euch, alles was man als Sünde bezeichnet. Es spricht nicht, aber es arbeitet alles aus. Ihr müsst nur darum bitten. Bittet einfach darum. Das ist die Schönheit des lebendigen Prinzips und aus diesem Grund werden Menschen durch Sahaja Yoga geheilt. Aber lasst euch davon nicht beeindrucken – das ist nur ein Nebenprodukt, es ist nicht so wichtig. Es ist nur eine Nebenwirkung, sogar wenn einmal Verrückte geheilt werden. Der Grund dafür ist, dass es ein lebendiges Prinzip ist, das alles durchdringt, das alles (Negative) zerbricht, es heilt, in Ordnung bringt und schön macht; es verwandelt es in eine Blume. Das ist es, was versprochen wurde.

Dann kommen die Menschen zu Sahaja Yoga und sagen: ‚Mutter, ich habe ein Problem’. Ich frage: ‚Worum handelt es sich?’. ‚Mein Freund hat mir keinen Brief geschrieben. Kannst Du mir diesbezüglich helfen?’ Das ist zu viel für Mich, solche Dinge ziehen Mich hinunter. Natürlich kann sogar so ein kleines Problem gelöst werden. Letztendlich muss eine Mutter auch diese winzig kleinen Probleme ihrer Kinder lösen. Ihr solltet jedoch um das Höchste bitten. Twamekam sharenyam, twamekam varenyam! Ihr solltet nur um Gott bitten, nichts anderes. Bittet nicht [Wort unverständlich]. Alles andere ist nur Staub. All diese Dinge enden von selbst. Das ist alles Chalayman. Diese Dinge kommen und gehen, das ist alles. Bittet um das Ewige, um das, was ewig währt. Bittet um das Höchste und Reinste und zieht Mich nicht auf diese niedere Ebene hinunter.

Ich spiele mit euch und wenn Mich Mein Kind um etwas bittet, dann muss Ich ihm sagen: ‚In Ordnung, da hast du es.’ Aber wenn ihr einmal erwachsen seid, dann müsst ihr um das Höchste bitten. Bittet nicht um einen Job und solche (weltlichen) Dinge. Wenn ihr ein Problem habt, dann wird es arbeiten, aber ihr könnt jetzt verstehen, wie es funktioniert. (Alright, if you have a problem, it works, but you can understand now, from where to where)

Nun, genug für heute, Ich bin zu stark in einem Nishprayovens Zustand und habe diesen Leuten gerade erzählt, dass Ich nicht weiß, worüber Ich sprechen werde. Aber Ich habe euch etwas gelehrt und wenn ihr noch Fragen habt, dann stellt sie bitte. In der Zwischenzeit möchte Ich, dass sich einige Sahaja Yogis um diese Leute kümmern und dann werden wir eine Meditation machen.

Kann Ich etwas Wasser haben? Könnt ihr das schließen? Könnt ihr jetzt nach diesen Leuten sehen? Nein, seht euch nur ein oder zwei von diesen Patienten an, die hier sind. Tum logon ke hath me thanda ka aa raha kuch? aisa rukh hath, aisa rukh. (Bedeutung: Spürst du die kühle Brise? Halte deine Hände so). Ihr solltet alle eure Hände auf diese Weise halten. Besser? Ist es jetzt bei ihm besser?

Caxton Hall, London (England)

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