Was sollten wir uns von der Selbstverwirklichung erwarten können 1982-09-13
Deutsche Übersetzung (Auszug)
(332)
13.09.1982, Caxton Hall/GB - Was sollten wir uns von der Selbstverwirklichung erwarten können
[...] Ich habe einmal jemanden kennengelernt, der einen zweifachen Master in indischer Philosophie besaß. Er war eine sehr hochgestellte Persönlichkeit und kam einmal zu Mir. Ich habe selbst nie Philosophie studiert. Ich habe für solche Dinge einfach keine Zeit. Er saß bei Meinen Füßen und stellte Mir eine ganz einfache Frage und bezog sich dabei auf die alte philosophische Streitfrage des Dvaita (Anm.: Dualität/Zweiheit) und Advaita (Anm.: nicht Dualität/Zweiheit). Es geht dabei um die Frage ob Gott alles ist und der Rest nur eine Illusion oder ob beide, Gott und die Illusion echt (wahr) sind. Ich sagte: ‚Das ist die Streitfrage?’ Er sagte: ‚Ja, sie haben sich überall in Indien ihre Köpfe über diese Frage zerbrochen.’ Ich sagte: ‚Was soll daran so schwierig sein? Das ist doch so einfach zu verstehen. Wenn man in der Illusion gefangen ist, dann ist diese Illusion zweiffellos wahr, aber wenn man sich erst einmal aus dieser Illusion befreit hat, dann hört sie für einen auf zu existieren. So einfach ist das! Worüber sollte man da streiten? Solange man in der Illusion gefangen ist, wird man an diese Illusion glauben (sie für wahr/echt halten). Aber wenn man sich erst einmal davon gelöst hat, ist sie vorüber.
Man könnte es mit einem Traum vergleichen. Solange man träumt und sich im Traumbewusstsein befindet, erscheint einem die Traumwirklichkeit als wahr. Aber wenn man aufwacht und der Traum vorüber ist, ist diese Traumwelt verschwunden. Was gibt es da zu streiten? Er sagte: ‚Mutter, Ihr seht das zu geradeheraus, vollkommen.’ ‚Ja’, sagte Ich, ‚Ich umkreise diese Fragen nicht endlos wie ihr das getan habt. Und dann verliert ihr euch in eurem selbst erschaffenen Durcheinander. Er erzählte, dass über dieses Problem jede Menge Bücher geschrieben wurden und dass schon Adi Shankaracharya deshalb attackiert wurde und nicht wusste, wie er dem begegnen sollte. Schließlich sagte Shankaracharya: ‚Ich habe genug davon und werde nicht mehr darüber sprechen.’ Darauf begann er die Lobpreisungen an die Mutter zu schreiben und wurde von allen ausgelacht.